Das Tauchbad hat alles vom Blech runtergeholt. Schmutz, Fett, Öl und vor allen Dingen den Lack. Es ist immer wieder ein ästhetisches Erlebnis der besonderen Art, wenn der Rohling blitzeblank aufgebockt in der Werkstatt steht. Ganz besonders mystische Moment gibt es zu später Stunde, wenn das Mondlicht durch die Sprossenfenster fällt und die Karosse in ein bleiches Bad taucht.
Bevor wir nun ins Schwärmen geraten, an die Arbeit: Das chemische Tauchbad hat die Heizungsschläuche, die auf beiden Seiten hinter den Schwellern verlaufen, angefressen. Keine Frage, die müssen ersetzt werden. Und dann werden noch einige Schäden am Blech ausgebessert, die durch den Striptease ans Tageslicht gekommen sind. Schweißarbeiten für einen Künstler. Wir sind glücklich und froh, dass wir ihn haben.
Bleibt noch die Frage zu klären, warum das Ding in der Szene Ölklappen-Porsche genannt wird. Ganz einfach: Er hat hinten rechts – da, wo Autos üblicherweise den Tankdeckel haben, eine Klappe, um den Ölstand zu kontrollieren. Ihr ahnt es schon: Manch einer hat da schon die Zapfpistole reingesteckt. Und ich schwöre, es waren jede Menge Männer dabei ...
Martin Neubauer